Tags: Altersstrategie

Vernetzte Erstanlaufstelle für betreuende Angehörige

Die Schweiz steht vor einer herausfordernden Aufgabe: Wie kann die Unterstützung für betreuende Angehörige effektiv organisiert und zugänglich gemacht werden? In einem innovativen Pilotprojekt hat Swiss Carers, in Zusammenarbeit mit fünf Altersstellen aus verschiedenen Gemeinden, eine vernetzte Erstanlaufstelle entwickelt, die zeigt, wie digitale Lösungen in das subsidiär organisierte Versorgungssystem integriert werden können.

Seit 2018 setzt sich der Verein Swiss Carers für die Belange von betreuenden Angehörigen ein. Das Ziel des Pilotprojekts, welches von 2022 bis 2023 lief, war es, praktische Einsichten in den Aufbau, Betrieb und die Finanzierung einer solchen Erstanlaufstelle zu gewinnen. Die digitalen Anlaufstellen sollten dabei helfen, die kommunalen Angebote zu vernetzen und den Zugang zu benötigten Dienstleistungen zu erleichtern.

Aufbau der digitalen Plattform We+Care

Die digitale Plattform, erreichbar unter www.weplus.care, wurde als zentrale Anlaufstelle für Angehörige entwickelt. Durch die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien und das Bereitstellen von Applikationen konnten Angehörige direkten Zugriff auf wichtige Informationen und Dienstleistungen erhalten. Diese Applikationen wurden speziell für die Integration in die Websites der beteiligten Gemeinden entwickelt, um eine nahtlose Nutzererfahrung zu gewährleisten.

Vorteile und Herausforderungen

Eines der Hauptziele war es, die oft vorhandene Informationslücke zu schliessen, die viele Angehörige daran hindert, effektive Unterstützung zu organisieren. Durch die zentrale digitale Plattform konnte eine deutlich verbesserte Zugänglichkeit und Sichtbarkeit der Angebote erreicht werden. Allerdings sind auch Herausforderungen aufgetreten, insbesondere in Bezug auf die nachhaltige Finanzierung und die Akzeptanz in den Gemeinden. Die Finanzierung des Projekts wurde durch Swiss Carers initiiert und durch Beiträge der Age-Stiftung und den beteiligten Gemeinden realisiert. Für die Zukunft ist eine Kombination aus öffentlicher und privater Finanzierung denkbar, um die Nachhaltigkeit des Angebots zu sichern.

Ausblick und Schlussfolgerungen

Das Feedback der Gemeinden und der betreuenden Angehörigen wird entscheidend sein, um das Angebot weiter zu optimieren und die digitale Erstanlaufstelle fest im Schweizer Versorgungssystem zu verankern. Der Erfahrungsbericht zeigt, dass sowohl die Nutzerfreundlichkeit als auch die praktische Anwendbarkeit der entwickelten Lösungen die Akzeptanz und damit den Erfolg des Projekts bestimmen werden.

Insgesamt bietet das Pilotprojekt wertvolle Einblicke und ein potentielles Modell für andere Regionen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Durch die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene und die innovative Nutzung digitaler Technologien kann eine umfassende und zugängliche Unterstützung für betreuende Angehörige realisiert werden, die eine wesentliche Säule des Gesundheits- und Sozialsystems in der Schweiz darstellt.

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